Jerewan - die Hauptstadt Armenienss
Bei der Architektur der armenischen Hauptstadt fällt dem Betrachter die weit verbreitete Verwendung von rosafarbenem Tuffgestein ins Auge. Aus diesem Grund trägt das bereits 782 v. Chr. gegründete Jerewan den Spitznamen „Pinke Stadt“. Das moderne Jerewan erstreckt sich an den Ufern des Flusses Razdan im Tal des heiligen Berges Ararat. Den Blick auf die Stadt von der Achtanak-Brücke, welche die Flussschlucht überspannt, werden Sie garantiert nicht so schnell vergessen. Von der Brücke aus können Sie einen Spaziergang entlang der bezaubernden Mesrop Maschtoz Avenue machen. Die breite Straße bildet mit zahlreichen Museen, Opernhaus und Theater das kulturelle Herz der Stadt. An einem Ende der Straße befindet sich das Matenadaran, das Zentralarchiv für alte armenische Handschriften, und das Denkmal Mutter Armenien im Siegespark.
Garni
Eine bedeutende Sehenswürdigkeit und ein „Must See“ Armeniens ist die archäologische Ausgrabungsstätte Garni. Hier finden Sie die Überreste von einem Tempel und Bädern im römischen Stil. Die Anlage wurde 76 n. Chr. auf dem Fundament bereits vorhandener, mehrere tausend Jahre älterer Steinmauern errichtet. Der Tempel wurde unter Beachtung der geometrischen Theorien der Griechen Platon und Pythagoras entworfen und ist der Sonnengöttin Mithra gewidmet. Wandern Sie entlang der Schluchten der Flüsse Goghi oder Azat, die sich in Garni treffen, und sehen Sie dabei zu, wie die Sonne den Stein des Tempels in wunderschönem Licht erstrahlen lässt.
Geghard
Nordöstlich vorn Garni, etwas weiter die Azat Schlucht hinauf, befindet sich das Kloster Geghard, das im 4. Jahrhundert gegründet wurde. Die Hauptkirche des Klosters stammt aus dem Jahr 1215. Geghard ist für seine hervorragende Akustik bekannt. Über die Steintreppe links neben der Kirche erreichen Sie eine Kammer, in der der Nachhall so stark ist, dass eine einzelne Stimme wie ein ganzer Chor klingen kann. Das Kloster trug ursprünglich den Namen Ajrivank, was übersetzt Höhlenkloster bedeutet. In der Umgebung gibt es viele Höhlen zu erkunden, aber leider ist von dem ursprünglichen Klosterkomplex nichts mehr erhalten.
Chor Virap
Das Kloster Chor Virap hat eine große Bedeutung in der Geschichte Armeniens. In Chor Virap war Grigor Lusavorich, der später zum heiligen Gregor dem Erleuchter ernannt wurde, inhaftiert. Der Legende nach heilte Lusavorich während seiner Haft den kranken König Trdat III. - einige sagen, er sei verrückt gewesen und andere, dass sein Kopf dem eines Keilers ähnelte. Der König konvertierte daraufhin zum Christentum. Heute ist es möglich die unterirdische Gefängniszelle in der St. Georg-Kapelle zu besuchen. Von der Klosteranlage, die bereits von weitem zu sehen ist und nahe der türkischen Grenze liegt, haben Sie einen fabelhaften Ausblick auf den heiligen Berg Ararat. Der Ararat steht auf türkischem Boden, gilt aber trotzdem als Nationalsymbol der Armenier.
Areni
Bei archäologischen Ausgrabungen in Areni im Jahr 2017 wurden mehrere interessante Funde freigelegt, darunter drei Töpfe mit menschlichen Schädeln. In einem dieser Schädel befand sich das vermutlich älteste bekannte Hirngewebe, das je gefunden wurde. Zu den weiteren Entdeckungen in Areni gehörten der älteste Lederschuh der Welt und das mit über sechstausend Jahren wahrscheinlich älteste bekannte Weingut. Auch heute noch ist das Dorf für seine Weinherstellung bekannt, obwohl der Großteil des Weins, der hier verkauft wird, technisch bedingt aus dem nahegelegenen Getap stammt. In der Nähe von Areni steht die 1321 erbaute Kirche St. Astvatsatsin. Sie befindet sich auf einem Plateau, von dem man einen fantastischen Ausblick auf Areni und den Fluss Arpa hat.
Goris
Die hübsche Stadt Goris liegt in Zentralarmenien und ist bekannt für ihre Tausende von Höhlenwohnungen. Goris bietet eine Reihe touristischer Attraktionen, darunter das Aksel Bakunts Hausmuseum, das dem Leben und Werk des großen armenischen Schriftstellers gewidmet ist. Die Region rühmt sich für ihren fruchtigen Wodka. In der Nähe von Goris gibt es drei faszinierende Klöster: Tatew, Bgheno-Norawank und Zizernawank.
Kloster Tatew
Das Kloster Tatew erreichen Sie ab Halidsor mit der im Jahr 2010 eröffneten Seilbahn "Wings of Tatev", der längsten mit einem durchgehenden Tragseil ausgeführten Seilbahn der Welt. Die armenisch-apostolische Klosteranlage aus dem 9. Jahrhundert liegt auf einem Basaltsteinplateau, von dem aus Sie eine spektakuläre Aussicht auf die Worotan-Schlucht genießen. In der Vergangenheit beherbergte das Kloster eine anerkannte Universität, die signifikante Beiträge in den Bereichen Naturwissenschaft, Religion und Philosophie lieferte, bevor sie im 15. Jahrhundert an Bedeutung verlor.
Norawank
Besonders aufgrund seiner Lage vor den rötlich schimmernden Klippen der Schlucht des Amaghu ist dieses Kloster ein echter Höhepunkt jeder Armenienreise. Es erwartet Sie eine der malerischsten Kulissen des Landes. Zur Klosteranlage gehören die zweistöckige Muttergotteskirche Surb Astvatsatsin, die Hauptkirche Surp Karapet sowie die Gregorkirche Surp Grigor mit ihrem Tonnengewölbe. Im 13. und 14. Jahrhundert war Norawank der Sitz der Bischöfe von Siounie und somit ein wichtiges religiöses Zentrum des Landes.
Etschmiadsin
Etschmiadsin ist die viertgrößte Stadt Armeniens. Seit 1992 trägt die Stadt offiziell wieder ihren ursprünglichen Namen: Wagharschapat. Sie ist Sitz des Armenischen Katholikos und überaus reich an Kirchen. Nicht weniger als fünf Weltkulturerbe-Stätten der UNESCO gibt es hier zu sehen: die Kathedrale von Etschmiadsin, die Sankt-Hripsime-Kirche, die St.-Gajane-Kirche, die Schoghakat-Kirche und die Ruinenstätte Swartnoz. Falls das noch nicht genug ist, warten auch noch mehrere interessante Museen - darunter das Khrimian Art Museum und das Alex and Marie Manoogian Treasury House - auf Ihren Besuch.
Swartnoz
Die Ruinenstätte Swartnoz liegt nur wenige Kilometer vom internationalen Flughafen Jerewan entfernt. Der Grund für den Einsturz der Kathedrale, die ab dem 7. Jahrhundert hier stand, gibt bis heute Rätsel auf. Sie wurde an der Stelle errichtet, wo der König Trdat den heiligen Gregor den Erleuchter getroffen haben soll. Erbaut wurde die Kathedrale vom Katholikos Nerses III., auch „Der Erbauer“ genannt. Die Einweihung erfolgte im Jahr 652. Bei Ausgrabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden neben den Überresten der Kathedrale auch Teile eines alten Palastes und eines Weingutes freigelegt. Die Kathedrale von Swartnoz, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, war auf den ersten 100 AMD-Banknoten abgebildet.
Sewansee
Der Sewansee ist im Sommer ein beliebtes Ziel für Badeurlaub. Zahlreiche Besucher strömen an seine Ufer, um die einzigen Strände des Landes zu genießen und sich im Wasser beim Schwimmen, Jetskifahren, Windsurfen und Segeln zu vergnügen. Der Sewansee ist der größte See Armeniens. Er liegt auf einer Höhe von 1900 Metern über dem Meeresspiegel. 90% des armenischen Fischfangs und 80% der gefangenen Krebse kommen von hier. So ist es wenig verwunderlich, dass man am Sewansee gute Fischgerichte serviert bekommt. Auf der einzigen Insel des Sees gibt es ein mittelalterliches Kloster.
Dilidschan
Dilidschan, getauft auf den Namen „Kleine Schweiz“, ist ein hübscher Ferien- und Kurort im Dilidschan Nationalpark. Der Ort ist umgeben von den bewaldeten Hügeln und alpinen Wiesen des Kleinen Kaukasus und erstreckt sich entlang der Ufer des Flusses Aghstafa. In der charmanten Altstadt, die sich in der Ortsmitte an der Scharambejan-Straße befindet, gibt es Handwerksbetriebe, eine Kunstgalerie und ein Museum zu entdecken. Dilidschan ist der perfekte Ausgangspunkt, um die umliegende Landschaft zu Fuß oder mit dem Mountainbike zu erkunden.
Alawerdi
Alawerdi ist ein wichtiges Handelszentrum, gelegen an der Schlucht des Flusses Debed im Nordosten von Armenien. Die Stadt ist vom benachbarten Georgien aus sehr gut mit dem Zug zu erreichen. Kulturell und historisch bedeutende Stätten in Alawerdi und der näheren Umgebung sind beispielsweise die Odsun Kathedrale aus dem 5. Jahrhundert, das Horomayr-Kloster aus dem 7. Jahrhundert, die Burg Kaytson, die Kayan Berd Festung und die mittelalterliche Sanahinbrücke sowie ein Theater, ein Kulturpalast und eine Außenstelle der Nationalgalerie Armeniens.
Sanahin
Die Klosteranlage Sanahin aus dem 10. Jahrhundert liegt im gleichnamigen Dorf und ist mit einer Seilbahn von Alawerdi aus zu erreichen. Die Seilbahn gilt als die steilste in der gesamten ehemaligen UdSSR und das Kloster gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sanahin ist der Geburtsort des Flugzeugkonstrukteurs Artjom Iwanowitsch Mikojan, einer der Mitentwickler der russischen MiG-Jagdflugzeuge, und dessen Bruder, dem langjährigen russischen Politiker Anastas Mikojan, der in den 1960er Jahren eine wichtige Rolle in der Kubakrise spielte.
Haghpat
Mit dem nur wenige Kilometer westlicher gelegenen Kloster Sanahin teilt sich das Kloster Haghpat einen Platz auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Das mittelalterliche Kloster wurde um 976 von Königin Chosrowanusch gegründet. Es liegt auf halbem Weg einen Hügel hinauf an einem abgeschiedenen Ort, wo die Mönche Ruhe und Einsamkeit fanden. Bedingt durch seine Lage ist das Kloster oft in Wolken gehüllt. Im Zentrum der Klosteranlage steht die Surb Nschan Kirche. Ein weiteres wichtiges Bauwerk ist die Kuppelkirche St. Gregor.
Oschakan
In Oschakan befindet sich die Grabkirche des Mesrop Maschtoz, dem Entwickler des armenischen Alphabets. Ursprünglich stammt das Bauwerk, das seit jeher eine beliebte Pilgerstätte ist, bereits aus dem 5. Jahrhundert. Die Kirche in ihrer heutigen Form lässt sich jedoch auf 1884 zurückdatieren. Sie beherbergt moderne Gemälde des Künstlers Leone Minassian, wodurch sie deutlich zeitgemäßer wirkt als viele andere religiöse Gebäude des Landes. Nach wie vor suchen mehr Einheimische als Touristen die Grabkirche auf.
Saghmosawank
Das ehemalige Kloster Saghmosawank, auch Psalmenkloster genannt, ist Schauplatz einer der bekanntesten Legenden Armeniens. Der brutale Eroberer Tamerlane (Timur) erkrankte kurz nach seinem Einmarsch in Armenien und dem Raub wichtiger historischer Manuskripte. Ein Priester des Klosters Saghmosawank bot ihm an, ihn zu heilen. Die Bedingungen: die Rückgabe der gestohlenen Manuskripte, die Freilassung so vieler Geiseln, wie in das Kloster passten und das Versprechen Tamerlanes, das Land zu verlassen. Glücklicherweise war der Priester mit seiner Kombination aus verabreichten Kräutern, Gebeten und Zauber erfolgreich und der Eindringling musste kapitulieren. Timur konnte nie herausfinden, wieso so viele Menschen in das Kloster passten. Der Priester hatte die Rückkehrenden in Tauben verwandelt, so dass sie nach Hause fliegen konnten.
Amberd
Die Festung Amberd, die sich auf das 7. Jahrhundert zurückdatieren lässt, liegt an den Hängen des Aragaz und ist im Volksmund als "Festung in den Wolken" bekannt. Das ursprüngliche Festungsgelände wurde im 11. Jahrhundert von seldschukischen Türken angegriffen und 1236 von den Mongolen zerstört. Lange Zeit blieb das Gelände verlassen und unberührt, bis im 20. Jahrhundert mit Ausgrabungen und dem Wiederaufbau der Festung begonnen wurde. Die Burgmauern aus Basaltstein, von innen einst mit Seide, Brokat, Öllampen und glitzernden Edelmetallen dekoriert, ziehen heute ebenso wie das Badehaus zahlreiche Besucher an.