Baku
In Baku, der Hauptstadt und größten Stadt Aserbaidschans, sind Vergangenheit und Gegenwart eng miteinander verknüpft. Die Altstadt Icheri Sheher, zum Teil von Festungsmauern umschlossen, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie wird vom Jungfrauenturm aus dem 12. Jahrhundert dominiert und hat außerdem noch viele andere Sehenswürdigkeiten zu bieten: den Palast der Schirwanschahs, das Synyk-Kala-Minarett, Moscheen, Karawansereien und Bäder. Für internationale Schlagzeilen sorgt jedoch selten die Altstadt, sondern vielmehr das moderne Baku. Die drei Flammentürme, die nach Einbruch der Dunkelheit angestrahlt werden, sind zu einem bekannten Wahrzeichen des Landes geworden. Ein Highlight bei Nacht ist auch ein Spaziergang über den in Neonlichtern erstrahlenden Baku Boulevard. Die Crystal Hall kennen vor allem Fans des European Song Contest, der hier 2012 stattgefunden hat. Im modernen Teil der Hauptstadt laden darüber hinaus unzählige Museen, Konzertsäle, Einkaufszentren und Restaurants zu einem längeren Verweilen ein.
Qobustan
Der Qobustan Nationalpark liegt im Großen Kaukasus und zählt wegen der steinzeitlichen Felszeichnungen, die hier zu finden sind, zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Bilder zeigen prähistorische Jagdszenen, Fischfang, häusliche Lebensweisen, Flora und Fauna. Einige der dargestellten Lebewesen wie Wale, Delfine und Alkenvögel sind längst aus dem Kaspischen Meer verschwunden. Andere Zeichnungen geben Aufschluss darüber, wie die Menschen hier einst gelebt haben. Sie zeigen zum Beispiel Stierkämpfe, Ritualtänze und Kamelkarawanen. Mehr als 6000 bis zu 40.000 Jahre alte Zeichnungen sind bis heute erhalten. Petroglyphen aus Qobustan schmücken die 5 Manat-Banknote des Landes. Der Nationalpark ist auch für seine explosiven Schlammvulkane bekannt, die von Zeit zu Zeit Schlamm in die Luft spritzen. Darüber hinaus gibt es in Qobustan Edelsteine, sogenannte Klangsteine (Gaval Dash), die sonst nirgendwo in Aserbaidschan zu finden sind. Beim Anschlagen der Steine klingen diese wie ein Tamburin.
Schäki
Mit dem Panorama der schneebedeckten Gipfel des hohen Kaukasus im Hintergrund, entwickelte sich Schäki in frühen Jahren zu einem Handelszentrum mit vielen Karawansereien. Zwei davon sind bis heute erhalten: die obere (Yukhary) und die untere (Ashaghy) Karawanserei, beide im 18. Jahrhundert gebaut. Schäki ist eine Stadt mit einer langen Geschichte und ein Muss für Architekturliebhaber. Beim Bau des Khanspalastes wurde kein einziger Nagel verwendet. Das faszinierende Gebäude ist mit herrlichen Mosaiken aus Glas, das aus Venedig importiert wurde, verziert. Im Norden der Stadt finden Sie die Ruinen einer Festung, die einst als uneinnehmbar galt. Ihr Name "Gelersan - Gerarsan" lässt sich mit "Du wirst kommen und sehen" übersetzen.
Mardakjan
Dieser Badeort, auf der Abseron-Halbinsel gelegen, ist eines der ältesten Dörfer der Region und nach den Mards (Braves) benannt, die hier im ersten Jahrhundert lebten. Bekannt ist das Dorf wegen seiner beiden Festungen. Der runde Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert, während der rechteckige Turm etwa ein Jahrhundert später erbaut wurde. Aufgrund der kurzen Entfernung zu Baku hatten in dem Dorf viele Hauptstädter hier ihre Datschas oder Sommerhäuser. Mardakjan beheimatet auch das Mardakjan Arboretum, in dem sich ein Museum und das Haus des Dichters Sergei Jessenin befinden. Eine halbe Autostunde vom Ort entfernt liegt der „Brennende Berg“ Yanar Dag, auf dem ein natürliches Erdgasfeuer brennt.
Ganja
Ganja, die zweitgrößte Stadt des Landes, wurde bereits im Jahr 494 v. Chr. gegründet und verfügt infolgedessen über ein reiches kulturelles und historisches Erbe. Die vielleicht ungewöhnlichste Attraktion der Stadt ist das Bottle House, das in den 1960er Jahren vom lokalen Architekten Ibrahim Dzhafarov erbaut wurde und heute ein Privathaus ist. Wie der Name schon verrät, besteht es aus Glasflaschen - aus 48.000 um genau zu sein, die das Licht der Umgebung einfangen und den einzigartigen, farbenfrohen Charme des Gebäudes unterstreichen. Ganja war die Heimatstadt des Dichters Nezami und Sie haben die Möglichkeit, sein Mausoleum zu besichtigen. Dort finden Sie eine zwanzig Meter hohe Statue des Dichters, flankiert von Metallfiguren, die Szenen aus seinen Werken darstellen. Zusätzlich zu den Sehenswürdigkeiten gibt es in Ganja viele schöne Parks zu entdecken, von denen der Bekannteste der Khan Baghi ist.
Nachitschewan
Die Stadt Nachitschewan liegt am Ufer des gleichnamigen Flusses. Die Mehrzahl der Touristen kommt hierher, um von der therapeutischen Wirkung der hier zu findenden Salzhöhlen zu profitieren. Die Salze sollen bei Atemwegsbeschwerden helfen. In Nachitschewan gibt es aber auch viele historische Sehenswürdigkeiten, darunter das 1162 erbaute Mausoleum von Jussuf ibn Kusejir, die zwischen dem elften und dreizehnten Jahrhundert errichtete Alinja Gala Festung und der Khanpalast aus dem achtzehnten Jahrhundert. Besonders sehenswert ist das Momine-Khatun-Mausoleum, das über einem alten Tempel errichtet wurde.
Sumqayıt
Sumqayit, die drittgrößte Stadt Aserbaidschans, entwickelte sich zu Stalins Zeiten schnell zu einem Industriezentrum und ist auch heute noch ein wichtiger Stahlproduzent. Eine Legende besagt, dass ein Held namens Sum hier einst gegen ein Monster kämpfte, das den Fluss blockierte; obwohl er siegte, wurde Sum nie wieder gesehen. Seine verzweifelte Geliebte Jeyran lief nach seinem Verschwinden zum Wasser hinunter und schrie "Sum Gayid" (Sum, Kehre zurück!). So erhielt die Stadt den Namen Sumgait. In der Stadt gibt es ein interessantes Geschichtsmuseum und mehrere gute Restaurants.
Mingachevir
Mingachevir ist die viertgrößte Stadt Aserbaidschans. Sie liegt an den Ufern des Flusses Kura, der hier einen riesigen Stausee speist und zur Stromerzeugung genutzt wird. Das Leben in der modernen Stadt spielt sich rund um den Fluss ab: Viele Teehäuser und Restaurants laden zum Verweilen ein. In Mingachevir bereiteten sich führende Sportler aus der Sowjetunion auf Ruderwettkämpfe vor. Es gibt ein olympisches Sportzentrum mit Schwimmbad und eine Tennisanlage, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist.